Wednesday, November 30, 2005

Interregnum II - An einen Freund

Überschätze Deinen eigenen Anteil am Gesamten nicht. Vermessenheit und Selbstbetrug gehen nämlich Hand in Hand.

Identität (Ich) und Sexualität (Du) sind die beiden wichtigen Suchen. Die zweite baut allerdings auf der ersten auf.

Bei dem großen Partizipationsproblem Deutschlands müssen sowohl die drinnen als auch die draußen viel mehr Vorstellungskraft und Phantasie entwickeln. Sonst werden wir das Potential und die Versprechen, die in Deutschland liegen, nie erfüllen.

Selbstrespekt und Fremdrespekt gehören untrennbar zusammen. Männern mangelt es oft am zweiten, Frauen am ersten. Beide brauchen aber beides.

Traut Euch, Euch ergänzen zu lassen. Sucht die Perfektion nicht in Euch selber.

All die bemitleidenswerten Rechner der Menschheit, die von Gott nichts wissen wollen, weil Er sich nicht berechnen lässt sondern sich jeder menschlichen Rechnung entzieht. Er bringt ihre Rechnungen durcheinander und macht sie zu ganz normalen Menschen. Das können sie nicht hinnehmen.

In der Mitte unseres Strebens nach Freiheit muss das menschliche Leben und seine Heiligkeit stehen. Denn sie ist der beste Anhaltspunkt für Gott.

Die Qualitäten heutiger Politiker: hohe Sachkompetenz aber noch höhere Personal- / Karriere- / Machtkompetenz, Geltungsdrang, totale Loyalität und Totalitätsanspruch dienen uns leider nicht.

Die heutige Welt ist viel zu komplex, die Staaten viel zu inflexibel und verschuldet, um politisch geführt zu werden. Und der Grund liegt nicht in der Globalisierung. Sondern ist Folge politischer Entscheidungen, die uns allen gedient haben - wie zum Beispiel Liberalisierung und Deregulierung, Ende der nuklearen Konfrontation, etc. Statt für die Menschen zu entscheiden, muss man sie nun aber wirklich führen, d.h. ihnen dienen, sie bilden und motivieren.

Sometimes fiction can tell the truth better than non-fiction. (Richard Clark)

„Nationalstolz ist für Länder das, was Selbstachtung für Individuen ist: eine notwendige Bedingung für Selbstverbesserung.“ (Richard Rorty)

Wenn Deine Zunge Gott bekennt, höre gut zu, was Du sagst. Wenn Du von Gott sprichst, ist es selbstverständlich, dass Er Deine höchste Aufmerksamkeit verdient. Sonst bekennst Du nicht Gott, sondern irgendeine Götze, einen dienstbaren Geist. Ist Gott aber wirklich Gott, wie kannst Du dann Sein Wort nicht hören, Seinen Willen nicht erkunden und die Beziehung zu Ihm nicht ernsthaft und beständig suchen? Wie kannst Du taub sein für das, was Er tut und will?

Wir können von einer politischen Figur nicht erwarten, dass sie uns Licht, Hoffnung, Sinn gibt. Dazu sind Politik und Staat heute weniger denn je fähig. Darauf zu warten ist Zeitverschwendung und Selbstbetrug. Wie kann sich dann eine Zeitung wie die Welt zu folgendem Satz hinreissen lassen: "So muss am Ende und nicht am Anfang der Regierungszeit Angela Merkels stehen: Es ist vollbracht." Angela Merkel der Messias Deutschlands...? Was ist in die Leute gefahren? Ich hatte gehofft, es würde eine nüchternere Zeit in Politik und Medien kommen... Und dann so etwas.

Man muss sagen, dass Deutschland – auch in der Krise – einfach ganz normal und ordentlich vor sich her tuckert. Eigentlich brauchen wir gar keine Regierung und wenn wir eine haben, dann gehen die Dinge ebenfalls recht ordentlich ihren Gang. Das ist durchaus nicht nur Nachteil sondern auch Verdienst, den wir uns mal zu Gute halten sollten.

Das Schwache ist immer Versuchung, oft eine Provokation. Und manchmal eine Falle.

Das Gesetz des Handelns schenkt dem, der es ergreift, Initiative und Selbstvertrauen.

The transcendence of the spiritual, a realm of conscious experiences so infinitely more complex than those which the brain can artificially recreate, is such that even the richest vocabulary or the brightest minds are held hostage by that paradoxically universal constraint on our ability to relate transcendence: words. And though I may agree to a certain extent with Wittgenstein on this point, I certainly do not share the conclusions he derived from this observation (But that is only a footnote) – Unknown

Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie viele Leute die Worte: „Was würde Jesus tun / sagen?“ im Munde führen, oft um ihren eigenen Punkt zu machen… Und dann nicht einmal in das Evangelium schauen…

Wir müssen eine Elite sein, die nicht für die eigene Herrschaft oder die unserer Kinder oder Freunde arbeitet sondern für die Herrschaft Gottes. Und dazu müssen wir nicht so schwach sein, materielle Kompensation zu erfordern. Was würde sie uns nützen? Sie vergeht ja doch und hält uns letztlich nur von der eigentlichen Arbeit ab. Stattdessen müssen wir diejenigen sein, deren Glaube stark genug ist, in der Liebe Gottes und der Hoffnung auf die Nähe zu Ihm den Lohn und den Preis unserer Arbeit zu sehen. Beten wir darum.

Die Glorie Gottes ist überall gleich. Unsere Aufgabe oft, sie sichtbar zu machen.

Stolz in der Form von Hochmut darf nie zu unserem „Skill Set“ gehören.

Eines der schlimmsten Dinge ist tatsächlich die unnötige Information. Ich glaube, wir haben den Schaden, der hierdurch und durch die Informationssucht und die Passivität, die sie auslöst, noch nicht angefangen zu verstehen.

Glück, das bedeutet, das zu tun, was man will, und das zu wollen, was man soll, und sich dessen bewusst zu sein.

Vertrauen fällt nicht vom Himmel. Man kann es auch nicht herbeireden. Man kann ihm nur beim Wachsen helfen, indem den Worten entsprechende Taten folgen, indem Sprache wieder Vertrauen aufbauen kann, da sie die Hoffnung auf Handlung beinhaltet. Alles kommt aus dem Wort. Und dieses muss glaubhaft sein.

Herr, nicht mein Wille sondern Dein Wille geschehe.

Ohne Unterschiedlichkeit keine Freiheit, ohne Freiheit keine Liebe. Auch wenn wir alle an der Unterschiedlichkeit und Freiheit oft leiden, wir tun es doch, weil wir selber sündigen, weil wir uns der Sünde schämen und daher Angst haben. Deswegen tun wir uns schwer mit diesen Dingen. Letztlich sind sie alle sinnvoll und gut und sind dem Verstand des Menschen zugänglich.

Entscheide Dich, ob Du wie ein Amateur oder ein Sklave oder eine Freier leben willst. Wenn Du ein Freier sein willst, dann gib Deinen Stolz, der Dich blind macht und in die Irre führt, auf, nehme Deine Erlösung durch Christus an, und lebe so, als ob Du von Deiner Erlösung auch wirklich wüsstest. Mit allem, was sie Gott – ohne dass Er gemusst hätte – in Freiheit gekostet hat.

Gnade Gottes kann man sich nicht verdienen.

Mehr oder minder schnell wird doch jeder von uns von der Materie müde. Selbst an eine schöne Frau gewöhnt man sich. Woran man sich nie gewöhnt und was immer wieder Freude macht, ist doch die Entwicklung des Immateriellen, Grenzenlosen, Unergründlichen. In der Frau ebenso wie in jedem anderen Teil des Lebens.

Als eines der größten Rätsel des Menschen und möglicherweise Erfolge des Teufels erscheint mir die Tatsache, dass so viele Menschen wirklich glauben, sie würden den Glauben im Schlaf erhalten. Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf. Ja, aber nicht essen und trinken. Das müssen wir schon selber machen und erledigen. Und das gilt für die Seele ebenso wie für den Körper. Wieviele Menschen jedoch im Schlaf verhungern ist wirklich sagenhaft.

Das meiste, was die Protestanten erreichen bzw. wiederhaben wollten, ist doch in der Katholischen Kirche längst verwirklicht. Die einzigen Unterschiede, insbesondere die Realpräsenz Gottes in den Sakramenten, die apostolische Sukzession / Weihe, auf der auch das Lehramt und die damit verwirklichte „objektive“ Wahrheit beruhen, hindern doch niemanden daran, zu Gott zu gelangen. Im Gegenteil. Sie machen es einfacher – und das Erkennen Gottes ist daher vielleicht weniger heroisch. Aber ist das dumm? Ist das nicht letztlich vielmehr demütig und vernünftig?

Erst die Vision und das Ziel, dann die Sachpolitik und –entscheidungen. Dann das Personal. Diese bei jedem gesunden Unternehmen geltende Regel wird in unserer dysfunktionalen Politik regelmäßig außer Acht gelassen bzw. sogar auf den Kopf gestellt. Kein Wunder, wenn wir keine Ziele erreichen. Wir kommen ja nicht einmal mehr dazu, sie zu definieren.

Gott wirkt durch uns. Nur, wenn wir Ihn lieben und durch Wort und Tat bekennen, will Er in die Welt kommen. So sehr lässt Er uns frei. So sehr liebt Er uns.

Führen heißt dienen. Getreu diesem Motto dient, denkt nicht an Eure Karriere und Euer Wohlergehen. Der Herr wird Euch alles geben. Macht Euch keine Sorgen. „Amen, ich sage Dir, noch heute wirst Du mit mir im Paradiese sein.“

Der Herr hat nicht gesagt: Esst und trinkt, genießt Euren Reichtum, solange ihr ihn Euch ohne Verbrechen verdient habt… Er hat gesagt: "Was Ihr für den geringsten meiner Brüder getan habt, das habt Ihr mit getan.“ Er hat auch gesagt: “Du Tor, heute noch werde ich Deinen Reichtum von Dir zurückfordern.“ So sollen wir also leben und uns stets bewusst sein, dass wir uns den Reichtum ja keineswegs (im Sinne eines kausalen Zusammenhangs und eines ethischen Anspruchs) verdient haben – sondern dass er uns geschenkt wurde. Und dass wir ihn weiterschenken sollen, ja müssen, wenn wir Gott gefallen wollen.

In einem Deutschland, das Gott nicht mehr kennen will, kann auch der Mensch nichts gelten. Folglich werden sowohl die positiven als auch die negativen Leistungen von Menschen hinter das System, die Maschine, das Gesetzmäßige zurückgestellt. Dies ist schlimm, denn sowohl die positive Energie des guten Vorbildes als auch die Hoffnung auf den Menschen, die dies in Krisenzeiten ermöglicht, gehen so verloren. Stattdessen vertrauen die einen auf’s System, andere schrauben daran herum, wieder andere vertrauen auf das Herumschrauben. Keiner jedoch vertraut auf sich selber oder den Mitmenschen, keiner nimmt seine Freiheit und seine Verantwortung wahr.

Dumme Gleichmacherei (sog. Gleichberechtigung). Diese soll Leuten oft die gleichen Möglichkeiten geben, auch wenn sie nicht die gleichen Fähigkeiten haben. Und alles meist nur, weil sie ihren Neid nicht zügeln und mich sich selber nicht zufrieden sein können. Dann muss man sie anschließend auch noch gesetzlich gegen die Folgen des Wettbewerbs, in den sie sich leichtsinnigerweise begeben haben, schützen. Much ado for nothing much.

Mal sehen wie weit die Staatsorthodoxie noch geht oder ob sie ihren Zenit vielleicht überschritten hat. Könnte gut sein, dass wir mit Merkel und ihrer „Aura von Unfruchtbarkeit“ eine Ernüchterung in der Politik bekommen, die der Wahrheit über die Möglichkeit von Staat und Politik näher kommt als die ganze Erlösungshoffnung, die in Deutschland in Sachen Staat normalerweise herrscht. (aber siehe oben "Die Welt")

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