Tuesday, October 09, 2007

Tugendtage - Seminar zu Christentum und Bürgergesellschaft

Christentum und Bürgergesellschaft - Tugend

Wer den Menschen verstehen will, der kann doch nicht bei Sachen wie Psychologie, Soziologie, Politik und Wirtschaft stehenbleiben. Alle diese sind doch von den Grundlagen der Philosophie und Theologie abgeleitete Dinge. Wenn jemand wirklich das Wesen menschlicher Handlung verstehen will, kommt er doch an Begriffen wie Gut und Böse, Freiheit und Erkenntnis, Vernunft und Irrtum, Schuld und Erlösung nicht vorbei – allesamt philosophische und theologische Kategorien. Deswegen kann bürgerliche Gesellschaft (verstanden als Gesellschaft, die auf Freiheit aufgebaut ist,) nicht ohne ein Verständnis von den tiefer liegenden Dingen gelingen.

Verzichte auf die Macht. Wähle die Kraft.

Neu-Entdeckung der Tugend – Das ist das Gebot der Stunde, mit dem wir diese Gesellschaft verändern werden.

Moral bedeutet nicht ex-post Regeln sondern Wissen vom Wesen des Menschen, in dem sich der Schöpferwille Gottes und der Sinn der menschlichen Existenz spiegelt.

Moral: Richtiges Sein - Ethik: Richtiges Handeln - Tugend: Richtbild des Menschen

Moral und Tugend haben etwas mit der Person zu tun.

Tugendhaftigkeit bedeutet, dass der Mensch (der Moral entsprechend) richtig ist, im Natürlichen und im Übernätürlichen.

Tugend: Die Leichtigkeit, mit der der Mensch in einer konkreten Situation das Gute wählt (aufgrund innerer Wesensneigung).

Aus dem guten Sein strahlt Gutes aus.

Vorraussetzung der Tugend ist der Wille zum Guten.

Ziel des Menschen ist das Sein gemäß der Vernunft.

Heiligkeit: Vollendetes Können des Menschen als geistige Person - Wie Christus sein.

In Christus sieht der Mensch den Menschen.

Jeder Mensch ist ein besonderer Gedanke Gottes.

Jeder Mensch ist als Original geboren. Viele sterben als Kopien. (Kardinal Meisner)

Voll-Endung.

Man kann sich auf Dauer weder verstecken noch verstellen.

Das Gesamte der Wirklichkeit erfassen, bedeutet, auch den zu erkennen, der die Wirklichkeit hält.

Wahrheit:
Onthologisch: Das Sein entspricht den grundsätzlichsten Regeln des Seins (sich selber)?
Gnoseologische: Denken entspricht dem Sein (Wissen)
Künstlerische: Sein (Schöpfung) entspricht dem Denken
Sittliche: Handeln entspricht dem Denken

Worte Gottes: Offenbarung; Taten Gottes: Schöpfung. Beides kann sich nicht widersprechen. Denn Gott ist allmächtig und wahrhaftig.

Nicht nur Worte sondern auch Taten Gottes sind Wahrheit.

Worte Gottes sind auslegungsbedürftig (daher auch Naturrecht / Schöpfung / Taten Gottes wichtig als Auslegungsmittel)

Wahrhaftigkeit Gottes vs Willkür Allahs oder der Evolution

Was ist Vernunft? Das geistige Vermögen. Oberste Vollzugsweise der Fähigkeit der Zusammenschau übergreifender Seinsordnungen und Sinnzusammenhänge.

Wahrheit: Offenbarsein der Wirklichkeit. Übereinstimmung von Denken und Sein.

Ich bin also denke ich vs Ich denke also bin ich...)

Idealismus: Wirklichkeit wird vom Menschen geschaffen.
Realismus: Wirklichkeit wird vom Menschen geprägt.

Fides sequet intellectum.

Wollen - Tat
Sollen – Wirken

Die Wahrheit ist Gott in sich selber.

Wahrheit ist in sich immer absolut. Unsere Erkenntnis der absoluten Wahrheit ist aber immer partiell.

So wie wir alle eigenständige Gedanken Gottes sind, so haben wir alle einen eigenen Aspekt auf die Wahrheit. Der Austausch über Wahrheit bereichert und verringert
Einsamkeit.

Wahrheit (Sein, Einheit, Entschiedenhaben) spendet Leben.

Natürliche und übernatürliche Ordnung / Tugenden / Aspekte.

Vernunft = Verstand, Intuition, Emotion, Glaube, Erfahrung

Kläre die Begriffe! Sprich deutlich! Denke deutlich! Sei deutlich!

Agere / Tun - Facere / Machen

Resultat des Machen ist das Sein einer Sache
Resultat des Tuns ist das Selbst-Sein

Ich werde dadurch, dass ich lebe / tue.

Alles, was Du tust, führt darauf hin, was Du sein wirst.

Das Werden der Persönlichkeit geschieht durch die jeweils gemäße Antwort auf die Wirklichkeit in den Herausforderungen des Hier und Jetzt.

Im Tun wachse ich auf mein Sein hin.

Der Gehorsam des Menschen gegenüber dem Willen Gottes ist die höchste Freiheit des Menschen.

Was willst Du, Herr, das ich tue?

Moraltheologie / Tugendlehre: Selbstverwirklichung durch Erkenntnis und Umsetzung des Guten / Richtigen. (Erkenntnis & Fähigkeit)

Die Akte des Menschen zu menschlichen Akten umgestalten.

Veredelung der Natur.

Klugheit:
Klugheit ist die Fähigkeit zur sachlichen Abschätzung der konkreten Situation / Handlungsbedarf und die Umsetzung dieser Erkenntnis in eine konkrete Handlung.

Gutes durch Gutes erreichen. Die Verwirklichung des Guten. Prägekraft des Geistes.

Auf die Klugheit gerichtete Tugenden:
Memoria: Wahrhaftiges Erinnern
Docilitas: Gelehrigkeit / Belehrbarkeit. Wille zur Erkenntnis
Solertia: Klarsichtigkeit im Unerwarteten
Providentia: Voraussicht, Umsicht
Besonnenheit, Entschlossenheit, Aufmerksamkeit, Hochgemutheit, Sachlichkeit, Einfalt / Natürlichkeit, Offenheit, Lauterkeit, Gradheit, Demut

Wer klug sein will, muss einfach sein.

In der Überlegung geduldig, in der Umsetzung entschlossen.

Die Ursache der Unklugheit ist die Unkeuschheit!

Geiz: Ängstlich bedachte, krampfhafte Selbstbewahrung und Sicherung

Keuschheit: Kraft des Geistes, Egoismus und Gewalt zu überwinden...

Gerechtigkeit:
Gerechtigkeit: Die Wahrheit im Zusammensein mit dem anderen Menschen zu leben. Der beständige und standhafte Wille, einem jeden sein Recht zuzuerkennen.

Frieden ist die allseitig verwirklichte Gerechtigkeit.

Kein Friede ohne volle Gerechtigkeit. Keine Gerechtigkeit ohne Wahrheit. Damit also kein Friede ohne Wahrheit.

Gerechtigkeit und Liebe: Gerecht sein: Den anderen anerkennen, wo ich ihn nicht lieben kann. Mithin ist Liebe - eine göttliche Tugend - mehr als die Gerechtigkeit.

Tauschgerechtigkeit (Do ut des)

Kontributive (Leistungsfähigkeit) - Distributive (Bedürftigkeit)

Regulierung nivelliert tendentiell. Sie zerstört das Ethos so wie der Aufzug die Muskeln für das Treppensteigen zerstört und evtl sogar den Menschen noch mehr nimmt.

Tapferkeit:
Tapferkeit: Bereitschaft, für die Wahrheit und die Gerechtigkeit Opfer zu bringen.

Immer die Wahrheit sagen. Nur nicht jede Wahrheit immer.

Nicht das jetzige Leben sondern das Ewige Leben ist das höchste Gut.

Der Liebende strebt immer auf die Vereinigung mit dem Liebenden.

Dass ich erkenne. Nicht damit ich herrsche, sondern diene.

Moderne ist ein Selbsterlösungsprojekt (Religion)

Religion ist die Frage: An wen appeliere ich in der Not.

Relativierung von Beziehungen

Gegenüber Gott hat man keinen Anspruch auf Existenz / Gerechtigkeit. Gegenüber Menschen hat man den Anspruch auf Würde.

Was ist die Quelle des Rechtes? Nicht menschlich oder staatlich. Göttlich.

Oberste Instanz ist nicht der freie Wille des Menschen. Dies führt in die Willkür. Und diese führt aufgrund der Konstitution des Menschen IMMER in's Unglück.

Das Urteil ist nicht Deins.

Christus ist in die Welt gekommen, um de Menschen Versöhnung anzubieten.

In hoc signum vincimus! So werden wir gewinnen.

Wir können von hier nichts mitnehmen. Ausser der Schönheit der Seele. Erwirb sie Dir!
Moralität und Tugend sind keine Ex-post Regeln. Sie sind ex-ante angelegte Funktionsweisen, ohne die der Mensch seine Bestimmung nicht erreichen kann.

Primäre und sekundäre Gemeinschaften und Pflichten.

Das Abstrakte wird durch das Konkrete sichtbar gemacht und so letztlich gerettet. Denn das Abstrakte wird auf die Dauer körperlos, unbefriedigend, deprimierend, abstoßend.

Reihenfolge: Individuen - Familien / Freundeskreise - Gemeinden / Schulen / Medien - Staat

Wir wollen nicht Minderheit bleiben.

Wettbewerb der Ideen.

Die Freie Wahl ist nicht der oberste Wert. Das oberste ist das freie Ausüben der Wahl (im Bezug auf das Ewige Leben).

Unsittlichkeit / Unkeuschheit haben verheerende Wirkung auf die seelische Gesundheit eines Menschen / Volkes.

Solidarität jeweils in den Grenzen des Zweckes der Gemeinschaft

Strukturen des Bösen - Fluch der bösen Tat

Unterstelle den Menschen nach Möglichkeit Gutes.

Zerfall der Ordnung kommt meist durch ein Erschlaffen des Lebens der einzelnen, die die Ordnung mit Leben füllen sollen.