Saturday, August 12, 2006

Nach dem Sommer - Herbst oder Frühling für Deutschland?

"Die kommenden Generationen werden einmal fragen, wie es kommen konnte, dass eine moralisch verwerfliche, sozial schädliche und wirtschaftlich widersinnige Tat wie die Abtreibung über einen so langen Zeitraum gesetzlich geduldet, finanziell subventioniert und gesellschaftlich toleriert worden ist. Sie werden diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die sich in Dienst dieses fortgesetzten Verbrechens gegen die Menschlichkeit gestellt haben." (Resolution auf dem Forum der Deutschen Katholiken in Fulda 24.6.06)

Nein Abtreibung ist kein Menschenrecht. Denn eine Abtreibung beendet menschliches Leben. Wenn man menschliches Leben nicht schützt – und zwar alles menschliche Leben, denn eine Unterscheidung ausser dem Tod gibt es hier nicht - kann man kein anderes Recht, das auf dem Leben beruht – nämlich ALLE Menschenrechte – schützen. So einfach ist das. Wenn der Grund weggenommen werden kann, kannst Du keine Häuser auf ihm bauen. Wie wollen wir ein gerechtes, freies, neues Deutschland bauen, wenn wir nicht irgendwie den Weg aus dieser Sackgasse der Ungerechtigkeit, des Egoismus und der Indifferenz, der Schuld und Sünde finden? Und wie sonst könnten wir ihn finden, als wenn wir beten und im Gebet um die Kraft bitten, uns zu kümmern, zu arbeiten, zu vergeben, umzukehren! Bittet den Herrn für uns alle. Ansonsten kommt der Herbst. Und dann der Winter. Nur 70 Jahre nach der letzten Eiszeit für dieses Land. Wieviele weitere könnten wir überstehen?

Gewissen muss so objektiv wie möglich sein. Persönlich muss es dennoch sein.

Wenn es Dir egal ist, ob einer Deiner Verwandten, Brüder, Schwestern, Freunde, ja letztlich sogar auch nur Deiner Bekannten und der Passanten auf der Straße eines Tages nicht bei Gott, beim großen Festmahl der Liebe im Licht, sondern stattdessen in der immerwährenden Traurigkeit, Finsternis, Kälte und Einsamkeit sind, wenn Dir das egal ist, stimmt etwas nicht mit Dir. Was bist Du denn für ein Mensch? Und wenn es nicht egal ist, wie kann es sein, dass Du nichts tust, um dieses Unglück abzuwenden, es zu erforschen und Wege kennen zu lernen, die zum Licht führen, und diese anderen zu zeigen.

Freiheit von den Medien und vom Materialismus! Im-Mediatisierung unserer Sinne, um der Im-Materialisierung unseres Sinnes zu dienen.

„Lasst uns Menschen machen“, sprach Gott. Und es war Zeichen äußerster Liebe, die sich mitteilen wollte. „Lasst uns Menschen machen“, spricht auch der Mensch. Und es ist nie Zeichen äußerster Liebe, sondern bestenfalls einer Art Mitleid, die aber gar nicht mitleiden will, sondern das Leid abschaffen. Oder einfacher Eigensucht, die meint, das, was man wolle, müsse man auch bekommen. Und wenn man Kinder will, hat man ein Recht auf Kinder. Schlimmstenfalls ist dieser Spruch des Menschen aber Zeichen von Gier, Profitsucht, Machtphantasie, materieller Ewigkeitsgelüste. Da liegt der Unterschied zum „Lasst uns Menschen machen“ Gottes. Der Mensch kann gar nicht so sehr lieben, dass er würdig und fähig wäre, von sich aus neue Menschen zu schaffen. Das muss er doch einsehen. Wo er es nicht einsieht, mangelt es an Demut und Vernunft, an Menschlichkeit.

Sieh den Menschen vor Dir. Ecce homo! Variatio delectabilis et benedicta. Sieh’ ihn an mit den Augen eines Vaters, denn das ist die Perspektive DES Vaters. Liebevoll und voller Phantasie für das, was noch werden wird. Sieh’ den Menschen so an. Und Du wirst niemals mehr Mangel an Liebe verspüren.

Auf die Freunde, die wir noch nicht kennen!

Man muss Werte (und Traditionen) auch wertvoll machen. Wie macht man das? In jedem Fall muss man sie selber bewusst und wissend ausführen, man muss Freude daran beweisen, Erfahrung damit sammeln und zeigen, dass Tradition / Wert in irgendeiner Weise wertschöpfend ist.

Stellt Euch mal vor: Gerechtigkeit gibt es nicht nur durch immer mehr Regulierung sondern auch durch Entregelung, Entrümpelung. Undurchschaubare Regeln sind wie ein schlecht aufgeräumter Dachboden. Sie sind Gerümpel und Unsinn. WANN RÄUMEN WIR ENDLICH AUF! Und eine schlechte Regel stellt zum Teil gravierende Ungerechtigkeit dar. Den menschlichen Körper und Geist einzusperren… Das ist doch eigentlich nichts, worauf wir routinemäßig zurückgreifen dürfen.

Christus war DER Aufräumer schlechthin. Er befreite den Menschen von sovielen Regeln, indem Er ihm den Grund der Regeln zeigte und diese durch die Offenbarung und Erkenntnis der Wahrheit erfüllte. Die Liebe ist der Grund und muss unser Grund sein.

Wir müssen säen, wo wir ernten wollen und arbeiten, wo wir verteilen wollen.

Da, wo Sach-Argumente fehlen, bemüht man dann Sach-Zwänge und Moral.

Für die Obrigkeit gilt eine im Einzelfall widerlegbare Legitimitätsvermutung. Aber auch nicht mehr.

Wer sollte wie wir Deutschen nach unserem furchtbaren Jahrhundert wissen, dass nicht gutes und nichts böses selbstverständlich ist. Alles ist möglich. Nichts ist selbstverständlich. Auch wenn es sich furchtbar anstrengend anhört… Aber alles muss erkämpft und neu be-/gelebt werden.

Herr, Dein Reich kommt, Dein Wille geschieht. Wie im Himmel so auf Erden. Ja, das Reich Gottes ist angebrochen, sein Wille geschieht (Dein Reich kommt, Dein Wille geschieht). Und zwar ganz anschaulich und anfassbar in der Eucharistie.

Suche immer das Licht, denn das Licht sucht Dich. Schon das kleinste Licht zerstört die Dunkelheit.

Den Kampf gegen das Böse kann man weder delegieren noch kann man ihn durch Gesetze (und Zwang) bequem und einfach machen. Der Kampf gegen das Böse ist immer mit Selbsteinsatz und Selbstüberwindung verbunden.

Wir brauchen viel mehr Härte gegen uns selber... Aber nicht ungerechte Härte, die verurteilen und erniedrigen will. Sondern Härte im Sinne von Tapferkeit und Maß, die aufbauen und stärken will. Denn wer weiß, was noch kommt.

Deine Aufgabe? Das Gute voranzubringen und das Böse am Vordringen zu hindern. Wo? Auf dem Meter Front vor Dir. Nämlich bei dem Menschen, der Dir gegenübersteht.

Das Dilemma des Materialisten: Es gibt immer mehr, immer etwas Neues. Und doch: Die Zeit, das gerechteste, was es gibt, reicht nicht aus, um alles zu besitzen, zu tragen, zu schmecken, zu fahren, zu beschlafen; ja sogar um auch nur alles zu hören und zu sehen, reicht sie für niemanden aus.

Die materialistische Maxime lautet: Wohlstand. Deswegen haben wir auch den Wohlfahrtstaat. Die Maxime der Liebe lautet hingegen Leben... Das Motto des Materialismus: Mehr (Du genügst nicht). Das Motto der Liebe: Genug (Du genügst).

Lieben bedeutet, das Leben eines anderen, sein Wachstum, sein Blühen, seine Erfüllung zu wollen. Immer mehr, ganz, ewig. Mehr als das eigene Leben letztlich. Größere Liebe hat niemand als der, der sein Leben hingibt für die Freunde.

Gott hat's gegeben, Du sollst es weitergeben...