Tuesday, November 22, 2005

Bei der DGAP: Ein Abend vor der Kanzlerwahl

Arend Oetker IST die DGAP.

Deutschland hat keine echte außenpolitische Kompetenz. Und auch kein Interesse. Wie sollte es auch anders sein in einem Land, dass völlig materialistisch-säkular lebt. Außenpolitik wird erst mit der Zeit fassbar, erst wenn Tendenzen und Trends sich zu wirklichen Vor- und Nachteilen und zu Bedrohungen auswachsen. Erst dann kann Materialismus beginnen.

Kein Interesse an Außenpolitik? Welcome to the effects of materialism and secularism.

Na gut, wenn Ihr meint, bereitet Euch auf den Meltdown vor. Aber am besten nicht durch raffen, sondern durch Abgeben. Das ist die sicherste Methode der Vorbereitung.

In’s Paradies kommt man nicht im Schlafwagen sondern auf dem Wege des Kreuzes. Diese einfache Wahrheit gilt für die Evangelisierung unseres Landes ebenso wie für die Demokratie. Es geht hier um viel, viel Arbeit. Täglich. Nicht um eine gut gelaufene Wahl, ein tolles Gebet oder einen Opfergang. Es ist täglicher Opfergang. Tägliches Aufopfern von Besitz, Bequemlichkeiten, weltlichen Sicherheiten, Zeit und Mühen. Das ist der einzige Weg zur guten Herrschaft in der Demokratie und der einzige Weg zur Herrschaft Gottes.

Echte Liberalität ist die, die weiß, dass Freiheit nicht umsonst ist, sondern einen Preis verlangt, nämlich die Verteidigung bzw. immer neue Gewinnung ihrer Voraussetzungen, oft auch unter Opfern. Das verbindet Liberalität unlöslich mit Konservatismus.

Wir brauchen eine Elite, die dient. Nicht sich be-dient. Das alleine wäre nicht einmal das Schlimmste. Das Schlimmste ist, dass daraus ihr Unglaube spricht an das eigene System, an die Belohnung von Leistung, an ihre eigenen Worte und Credos.

Es gibt nicht schlimmeres als den Menschen, der an sein Credo nicht mehr glaubt. Und nicht unüberwindbareres als den, der es tut.

Wir sollen nicht bekehren sondern bezeugen. Daran wird man unseren Glauben erkennen. Und daran unterscheiden wir uns von jeder Ideologie.

Orientiert Euch doch nicht an einem wie auch immer gearteten, imaginären Gestern, das meist die Form einer ‚guten alten Zeit’ annimmt. Diese gute alte Zeit gibt es nicht und hat es vermutlich nie gegeben. Orientiert Euch nur an unserem Alpha, Gottvater, und Omega, Christus. Und denkt daran, dass wir stets den Heiligen Geist bei uns haben, der keine Niederlagen erleidet. Deswegen leben wir heute nicht in einer schlechteren Zeit als früher – sondern in der besten, die es bisher gegeben hat. Bis morgen. Dann ist es wieder besser. Verhaltet Euch aber auch so.

Sei nie zynisch über die anderen Menschen. Ein Spruch wie: „Die meisten denken nur an fressen, saufen, ficken“, darf Dir nicht über die Lippen kommen. Schau Dich doch selber an? Ist das alles, woran Du denkst? Wenn ja, dann weißt Du wohl mit dem Spruch, was Du zu tun hast. Und dass Du keineswegs diese Nachricht hinausposaunen solltest. Wenn aber nein: Warum bist Du dann so vermessen, anderen etwas vorzuwerfen, was bei Dir nicht gilt. Ohne es von ihnen wirklich zu wissen, erhebst Du Dich mit dieser Vermutung über sie. Das ist Unrecht und führt zudem zu einer self-fulfilling Prophecy, die wir wirklich als Christen nicht gebrauchen können. Sie widerspricht diametral dem, zu dem wir Christen den Menschen berufen wissen. Denkt also daran: „Die Menschen sind besser als Ihr denkt. Und Gott ist viel besser als Ihr denkt“ (W. van Straeten).

Macht Euch keine Gedanken darüber, dass die Ausgangsposition so schlecht ist. Was sollen die ersten Apostel – bis auf Paulus Handwerker und Fischer - denn gedacht habe? Sie haben natürlich nicht gedacht, wie sie das Römische Reich missionieren könnten. Sie haben nur bezeugt, geredet und gehandelt. Das war alles. Das war genug. Die Situation kann aussehen wie sie will. Arbeit und Ergebnis sind klar.

So, so, ein Denker glaubt, Europa werde also aus seinen Städten neu geboren? Warum nicht aus den Bauernhöfen, Schulen, Universitäten, Kasernen, Laboren? Das ist ein völlig haltloser Glaube. Europa wurde geboren aus dem Denken der Philosophen, der Organisation der Römer und dem Glauben der Christen. Das ist und bleibt nun einmal so. Und ohne die drei Dinge: Dem Denken, der Organisation und dem Glauben wird Europa nicht neu geboren. Fertig. Na gut, wenn Ihr meint, bereitet Euch auf den Meltdown vor. Aber am besten nicht durch raffen, sondern durch Abgeben. Das ist die sicherste Methode der Vorbereitung.

Natürlich sind orthodoxe Christen eine Herausforderung und ein Anstoß. Insbesondere für laue Christen. Für die ist es das Schlimmste.

Macht Euch keine Sorgen, denn die sog. „liberalen 68er“ sind die kinderlose Generation der Abtreibung und Verhütung. Das Problem löst sich von selber.

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