Monday, February 20, 2023

Wo sind die Beter heute?

Es erschüttert mich tief, wie sehr einige Menschen die vor allem hierzulande verbreitete Geschichte vom wahnsinnigen, „tollwütigen Hund“ Putin, den man „totschlagen“ muss, glauben, ohne das gegen den Wahnsinn unserer eigenen Politiker zu balancieren. Natürlich war der Krieg ein Fehler und ein Verbrechen. Aber was macht es mit uns, wenn wir Begriffe aus dem Wortschatz eines Goebbels, der das von den Juden und Bolschewisten ja auch gesagt hat, benutzen. Im Anfang war das Wort... Und umgekehrt sagte man das nicht nur auch von Hitler, sondern auch von Kaiser Wilhelm und dem Deutschen allgemein sowieso? Das glauben inzwischen sogar ja auch die Deutschen von sich selber. Denn kein anderes Land außer uns opfert nicht nur fremdes Gut und Leben, sondern freiwillig auch sein eigenes, ja potentiell die eigene Zukunft so sehr für Geglaubtes, aber essentiell Unbekanntes auf. Als Sozialamt, Klimaretter und Souveränitäsgarant für eine Welt fremder Völker. 

Für die USA ist dieser Krieg ein RIESEN-Geschäft (BlackRock verwaltet sowohl die Kriegsindustrie als auch einen möglichen Wiederaufbau einer Ukraine nach dem Krieg) und geostrategischer Plan. Für Russland und Ukraine ist der Krieg bittere Notwendigkeit. Für uns aber ist er Pflicht aus nebligem Schuldbewusstsein und putative Selbstverteidigung, die wir sowieso nicht durchstehen, auch nicht mit dem fremden „Menschenmaterial“, zu dem wir die Ukrainer herabstufen. Ein Krieg, den wir nicht führen müssen, und selbst wenn wir ihn führen müssten, nicht erfolgreich führen könnten, kann nicht gerecht sein. Wir sollten uns auf die Rettung unseres eigenen Landes und der eigenen Menschen konzentrieren, denen es immer schlechter geht und die in konkreter Gefahr sind.

Die Verteufelung Putins per Ferndiagnose und die Forderung nach Regimewechsel dort (oder die Hoffnung auf die Wunderwaffe "Regimewechsel von innen“…) lässt zudem keinen Spielraum für Verhandlungen, Kompromisse, Vernunft und Frieden. "Dieser Krieg muss gewonnen werden, egal, was es kostet. Und koste es alles.“ Nichts ist mehr Ziel, nur "der Endsieg" (der natürlich für alle guten Dinge steht). Ein totales Ziel, bei dem alle Mittel dem Zweck dienen müssen, kann ebenfalls nicht gerecht sein. "Totaler Krieg = kürzester Krieg, hieß es 1944 - wirklich? Das ist unsere Politik??? 

Wenn nur ein wenig Irrtum darin liegt - und in der Einschätzung der Kräfte sowieso - dann bedeutet das vielleicht den Untergang für nichts. Mal wieder. Versperrt wird der Blick für die Schwachheit und Begrenztheit der Mittel und der Willenskraft. Nach Corona und Klima sind wir doch bereits am Ende. Demographisch sowieso. Was sollen wir opfern, wenn nicht unsere schiere Existenz? Was ist mit unserer eigenen Sünde, der eigenen Boshaftigkeit und Schuld, der eigenen Fehler seit 1990? Wann könnte man eine Niederlage eingestehen? Wann wäre es  genug“? Wieviele Tote? Wieviel Zerstörung?

Mehr Einsatz, mehr Willen ist dann die einzige Reaktion. Siehe Deutschland 44/45. Und wer wird im Zweifel zerstört? Eben nicht die USA oder die anderen Atommächte. Die machen einen Kompromiss, wenn sie genug haben. Aber Deutschland, Polen, Baltikum. Wie wird es hier aussehen in zwei Jahren? Wir sind billig zu haben. Und wir sind auch gern genommenes (Sekundär-)Ziel. Man denke nicht, dass da draußen eine Welt von Freunden ist. Wer braucht Deutschland denn? Wer wird uns vermissen? Nicht einmal unsere eigene Regierung („Kann mit Deutschland nichts anfangen." R Habeck). Was haben wir zu bieten, außer Besserwisserei und Moral? Klimakleber und Karneval? 

Freunde, Deutschland, also wir, stehen moralisch und realpolitisch auf verlorenem Posten. 

Gott stehe uns bei! Betet. Nur den Betern kann es noch gelingen, das Schwert ob unseren Häuptern aufzuhalten. Reinhold Schneider. Wo sind die Beter heute??

No comments: