Lieber J,
kurz noch zu unserer Wissenschaftsdiskussion: Ich bin grundsätzlich SEHR FÜR Wissenschaft. Denn Wissenschaft ist wichtig, um Vernunft zu üben und Wahrheit zu ergründen (nicht: zu erfinden) - damit Vertrauen wachsen kann. Nichts, was wir tun, kann ohne Wahrheit bestehen. Es lohnt sich gar nicht. Am Ende bleibt sonst nur Macht / Gewalt. Dann können wir auch gleich damit anfangen.
Wahrheitsgerichteter Vernunftgebrauch (meine Definition von Wissenschaft) baut Vertrauen auf. Vertrauen (auf letzte Wahrheit) ist überhaupt das wichtigste für jede freie und gerechte Gesellschaft. Nicht Gehorsam gegenüber der „Macht“ (zB der Wissenschaft) sondern Vertrauen. Vertrauen wächst nur in Beziehungen und bedarf grundsätzlich Vertrauenswürdigkeit. Das gleiche gilt für die Institutionen, die wir aufgrund wachsender Komplexität geschaffen haben, um Vertrauen zu stärken / zu verwalten: Staat, Wissenschaft und Medien vor allem. Sie (und insb ihre Mitglieder und Repräsentanten) müssen vertrauenswürdig sein - und das hängt von ihren menschlichen Gesichtern und Früchten ab. Früchte eines Erfolges bei der Gewinnung von Vertrauen (durch Erkennen und Tun von Wahrheit), sind Freude und Zufriedenheit. Meine Beobachtung ist aber, dass in den letzten 20 Jahren zwar mehr „Wissenschaft“ gemacht wird, aber echte Freude und Zufriedenheit - mithin Vertrauen - abnehmen. Wir sind nämlich von der Wahrheitssuche / Wahrheitsbezogenheit der Wissenschaft (die selber keine Wahrheiten verkündet, sondern Zwischenstände im Gewinnen von Wissen) abgekommen - sprich: von unserer sinnvollen Geschöpflichkeit hin in eine sinnfreie Zufälligkeit. Und damit stürzen Vertrauen und Vernunft grundsätzlich einmal ab. Wissenschaft wird orientierungslos und missbraucht, um Wahrheit zu ersetzen. Von den Früchten unserer wahrheitsschaffenden Wissenschaft (und unserer anderen Institutionen) sprechen viele hundert Millionen Getöteter im 20. JH eine laute Sprache. Menschen sterben immer mehr als Folge menschlichen Handelns, auch wenn weniger an Krankheiten / Naturkatastrophen sterben. Aber insgesamt ist die Bilanz nicht sehr eindeutig positiv.
Wissenschaft, wie sie sich heute darstellt, hat kaum folglich für mich kaum noch Autorität. Lauterbach ist keine Autorität, Drosten ist keine Autorität. Die Klima-Apostel und -Priester auch nicht. Man muss nur ihre privaten Leben ansehen, ihre Verstrickungen, ihre Gesichter und Stimmen - und nicht zuletzt die Früchte ihres Tuns: Angst. Diese Männer und Frauen haben sich nicht der Wahrheitssuche mit ganzem Herzen verschrieben. Ihre Aussagen haben immer irgendwelche Interessen hineingemischt (und sei es „Gesundheit“ oder „das Klima", wie auch immer man das definiert). Das Gleiche gilt für irgendeine Studie von irgendeinem Netzwerk von irgendwelchen „Forschern“. Wem und warum soll ich denen vertrauen?
Die ganze Szenerie heute erinnert mich an das, was wir am Vormittelalter finster nennen: Aberglauben (sprich: "Dieser Schamane oder Prediger weiss, wie das ist und warum es uns so geht. Er beherrscht "die Geister“, die wir nicht verstehen.) und Zauberglauben (sprich: Alchemie. "Dieser Experte kann mysteriöserweise das herstellen, was wir brauchen.“). Der ganze Diskurs erfüllt mich mit Sorge bis Abscheu. Von Klima bis Corona voller Angst, das sichere Zeichen, dass da wenig Wahrheit drin ist. Ich habe noch nie irgendwelche Theorien herumgeschickt. Immer, wenn ich etwas schicke, so „lächerlich“ und „unwissenschaftlich“ es auch ist, sind es Leute, die keine Vorschriften für andere erlassen wollen - sondern sich ruhig und gelassen verteidigen gegen den Anspruch derer, die meinen, mit sicherem „Wissen“ Befehle erteilen zu können. Menschen, die ein Narrativ von „unfehlbarer“ Wissenschaftlichkeit angreifen, das Kontrolle / Gehorsam verlangt. Oft vielleicht laienhaft. Aber vertrauenswürdig. Denn es geht nicht um Theater auf großen Bühnen und Statistiken. Es geht um echtes Leben, echte Menschen. Gretas: "I want you to panic!“ ist hingegen geradezu satanisch. Und das ist keine Verschwörungstheorie. Sorry.
HG - Dein JP
P.S. Bei den Themen Klima und Corona kommt noch erschwerend hinzu, dass selbst die Daten und „Fakten“ bereits der Auswahl bzw der Modellierung bedürfen. Alles schon von Beginn an politisch und nicht objektiv.
Wednesday, December 01, 2021
Über die Wissenschaft
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