Thursday, June 02, 2022

Aus immer aktuellem Anlass - C.S. Lewis zur Demokratie und Tyrannei


"Ich bin ein Demokrat, weil ich an den Sündenfall glaube. . . . Die Menschheit ist so gefallen, dass man keinem Menschen unkontrollierte Macht über seine Mitmenschen anvertrauen kann. Aristoteles sagte, dass manche Menschen nur dazu geeignet sind, Sklaven zu sein. Ich widerspreche ihm nicht. Aber ich lehne die Sklaverei ab, weil ich keine Menschen sehe, die geeignet sind, Herren zu sein." – Present Sorrows

 

"Von allen Tyranneien kann eine Tyrannei, die aufrichtig zum Wohle ihrer Opfer ausgeübt wird, die bedrückendste sein. Es wäre besser, unter Raubrittern zu leben als unter allmächtigen moralischen Wichtigtuern. Die Grausamkeit des Raubritters mag zuweilen schlafen, seine Habgier mag irgendwann gesättigt sein; aber wer uns zu unserem eigenen Wohl quält, wird uns ohne Ende quälen, denn er tut es mit der Zustimmung seines eigenen Gewissens." -Die humanitäre Theorie der Bestrafung", in Gott auf der Anklagebank

 

"Wir alle tragen in diesem Augenblick dazu bei, zu entscheiden, ob die Menschheit all das bewahren soll, was sie bisher bewahrenswert gemacht hat, oder ob wir in die Untermenschlichkeit abgleiten müssen, die sich Aldous Huxley und George Orwell vorgestellt haben und die in Hitlerdeutschland teilweise verwirklicht wurde. Denn die Ausrottung der Juden wäre wirklich 'nützlich' gewesen, wenn die Rassentheorien richtig gewesen wären; man kann nicht voraussehen, was einmal 'nützlich' erscheinen oder gar sein wird, und 'Notwendigkeit' war immer 'das Plädoyer des Tyrannen'." -The Humanitarian Theory of Punishment" (Die humanitäre Theorie der Strafe), in God in the Dock

 

"Ich glaube an die politische Gleichheit. Aber es gibt zwei entgegengesetzte Gründe, ein Demokrat zu sein. Man kann alle Menschen für so gut halten, dass sie einen Anteil an der Regierung des Gemeinwesens verdienen, und für so weise, dass das Gemeinwesen ihren Rat braucht. Das ist meiner Meinung nach die falsche, romantische Doktrin der Demokratie. Andererseits können Sie glauben, dass die gefallenen Menschen so böse sind, dass man keinem von ihnen eine unverantwortliche Macht über seine Mitmenschen anvertrauen kann. Das halte ich für den wahren Grund der Demokratie. Ich glaube nicht, dass Gott eine egalitäre Welt geschaffen hat. . . . [Seit es die Sünde gibt, haben wir, wie Lord Acton sagt, festgestellt, dass "alle Macht korrumpiert, und absolute Macht korrumpiert absolut". Die einzige Abhilfe bestand darin, die Macht abzuschaffen und durch eine rechtliche Fiktion der Gleichheit zu ersetzen. . . . Die Theokratie ist zu Recht abgeschafft worden, nicht weil es schlecht ist, dass Priester unwissende Laien regieren, sondern weil Priester böse Menschen sind wie wir anderen auch." -Mitgliedschaft", in The Weight of Glory 

 

Gleichheit findet man am meisten unter den "natürlichsten" Menschen, nicht unter denen, die sich Christus hingeben. Wie eintönig gleich sind alle großen Tyrannen und Eroberer gewesen; wie herrlich verschieden sind die Heiligen. Aber es muss ein wirkliches Aufgeben des Selbst geben. Man muss es sozusagen 'blindlings' wegwerfen." – Mere Christianity

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