Friday, January 27, 2023

CDU - oder: Die Glut unter der Asche

Vergangenen Mittwoch fand in der BdK ein interessanter Vortrag eines Bundestagsarchivars über die Ursprünge der CDU statt. 

Fazit: Schon von Beginn an war sie "eine Enttäuschung für die Konservativen.“ Denn schon von Beginn an war die CDU keine Partei, daher auch keine konservative, sondern eine mit ca. 75% der Mitgliedschaft Katholisch geprägte Sammlungsbewegung. Die konfessionellen Katholiken waren sich bewusst, dass eine katholische Partei eigentlich ein Widerspruch in sich ist. Denn Katholisch ist eigentlich immer Sammlung und nicht Parteilichkeit. Außerdem gibt es keine „Katholische Politik“, da Staat und Kirche einander gegenüber stehen, und es nur in seltenen Fällen überhaupt eine „Katholische Position“ gibt. Es gibt nur Katholiken „in der Politik“. Im Jahre 1945 wussten alle noch, dass es die Parteilichkeit und der Streit gewesen waren, der den Nazis den Aufstieg mit ermöglicht hatten. Aus diesem Grund fanden sich in der CDU dann neben den Rheinisch-Klerikalen auch u.a. Hamburger Kapitalisten, Bayrische Reaktionäre, Badische Liberale und Berliner Sozialisten. Aus dieser Genese waren schon früh Quoten vereinbart, Doppelspitzen (kath/prot) und regionale Proporze. Was der diversen Mitgliedschaft gemeinsam war, war der „Anti-Kommunisus“ - also die Ideologiefeindlichkeit. 

Eine Sammlungsbewegung ist etwas für pragmatische Lösungen und ein Zeichen von anti-ideologischen Zeiten bzw. eben für Zeiten nach deren Kollaps (so eben 1945 und im Osten nach 1990). Zunehmende Konfessionalisierung / Fragmentieren von Gesellschaften und deren Ideologisierung sind dafür eher nichts. Die Hoffnung könnte sein, dass nach dem nächsten Ideologie-Kollaps erneut für eine Sammlungsbewegung Bedarf sein könnte. Hierzu muss es aber eine nicht-konfessionelle, in dem Sinne also Katholische (mit großem K) - das Wort ist griechisch und heisst umfassend / universal - Einstellung und klare Positionierung gegen jede Ideologie (also jede Art "Gewissenstest“) geben. 

Und: Die CDU kann nicht besser sein als die Gesellschaft im Durchschnitt. Damit diese Freiheitlichkeit aber nicht in Synkretismus und materialistischen Relativismus versinkt, braucht es einen vorpolitischen Raum, der Erkenntnis und Umsetzung von Wahrheit (der Grundlage von dauerhafter Freiheit) umso klarer anstrebt. Es braucht wirklich eine gewissen Anteil von tugendhaften Bürgern. Bei einem aktuellen kirchlichen Bindungsgrad (der auch nur grob das Interesse an diesen Fragen spiegelt) von unter 2% bei den Evangelischen und 4% bei den Katholischen, ist dies wohl kaum gegeben… In dem Sinne… Warten und die Glut unter der Asche bewahren.





Wednesday, January 18, 2023

Was Früher mit Heute zu tun hat

Am Montag hatten wir als BKU eine gemeinsame Veranstaltung mit der ehrenwerten Staatswissenschaftlichen Gesellschaft von 1883. Die meisten aktuellen neun Mitglieder waren anscheinend schon Gründungsmitglieder. Aber gut, dass die Senioren aktiv und agil bleiben! Ursprünglich beschäftigte diese sich (gewerkschaftsnah) mit der Bildung des Proletariats - wir fühlten uns also angesprochen als BKU! 

So saßen wir dann gemeinsam gespannt darauf, was uns wohl erwarten würde, bei Richard Schütze im Salon zusammen… Und wurden zunächst in ein dunkles Loch der historischen Detailkunde geworfen, das uns den Atem nahm. Dr Moelle - Oberregierungsrat im Reichswirtschaftsministerium 1935 und seine Auseinandersetzung mit Prof Schwarz, dem Nobelpreisträger und Chef der nachgeordneten Behörde, der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt… Über Eichungs- und Messfragen im Zusammenhang mit dem Maße- und Gewichtsgesetz. Sicher allen bekannt… ;-) 

Aber aus dem Gähnen und Sich-Fragen, "was das denn hier werden solle", wurde doch schnell echtes Interesse. Denn was sich da im 3. Reich abgespielt hat, war die „Gleich-Ausrichtung“ (Gleichschaltung wollte der referierende Historiker nicht sagen) von Recht und Wissenschaft - und das Benutzen der jeweils anderen Kompetenz für die eigenen Belange - für Macht und Geld. Alles im Interesse der Ausrichtung Deutschlands auf ein Ziel: Die Wende. In diesem Fall hin zur Wehrwirtschaft. Aber man kann auch sagen: Einer neuen Ökonomie. Ich schicke Euch mal zwei Folien über den "rechtlich-wissenschaftlichen Aufwärtstrend": Sprich: Immer mehr Recht, das gut ist für die Wissenschaft. Immer mehr Wissenschaft, die Recht (Politik) legitimiert. Und letztlich immer weniger Gewaltenteilung, da beide Expertengruppen sich überhaupt nicht verstehen - und auch keine Kontrolle mehr ausüben / anerkennen. 

Am Ende gewinnen die Wissenschaftler, sprich: Experten, die "Wissen" = "Wahrheit" liefern. Wer nun Physik durch Immunologie oder Klimawissenschaft ersetzt, versteht ganz beiläufig plötzlich etwas sehr aktuelles. Und da blieben den Anwesenden wirklich die Münder offen stehen. Denn ganz spontan sagten mehrere zugleich: Das ist wie heute beim RKI. Oder dem Potsdamer Institut für Klimaforschung… Das ist ein Drittmittelmotor ohne Bremse. Wahnsinn, was man bei Staatswissenschaft so lernen kann. Und wie hilfreich auch geschichtliches Detailwissen ist… Danke! 





Saturday, January 14, 2023

Berlin - Die gute Gesellschaft

Das Besondere an Berlin - also nicht das einzig Besondere aber das besonders Besondere - erscheint mir immer wieder, dass man hier an Begegnungen der dritten Art teilnehmen darf. Das letzte Mal, dass ich Euch schrieb, ging es glaube ich um diese "20er-Jahre-Party“, an der ich mal teilnehmen durfte. Da, wo der 1000 Euro-Champagner floß, exquisit gespeist und geredet wurde - und wo Drogen die Runde machten, damit man für die Swinger-Party nach Mitternacht noch in Form war usw usf. Wenn man will ist das, woran ich gerade teilnehmen durfte, genau das Gegenteil. Und doch gehört es genauso zum Gesamteindruck einer komischen Zeit. Heute Abend in der Form einer Realitätsverweigerung, oder sagen wir zumindest der Realitäts-Konstruktion, durch diejenigen, die eigentlich unsere freiheitliche Grundordnung und die „Pluralität“ zu verteidigen meinen, und mir doch das genaue Gegenteil zu produzieren scheinen. 

Ich war eingeladen zum 35-jährigen Dienstjubiläum unserer Hausmeisterin im „Goldenen Stern". Die Dame ist 82 und hat im Haus die meisten Tassen im Schrank. Schließlich hat sie in ihrem Leben vermutlich so 1 Million Zigaretten geraucht und schert sich nicht drum. Neben der saß ich aber nicht. Ich saß inmitten der „Hausgemeinschaft“ eines ehrenwerten Westberliner Altbaus unter Denkmalschutz. Ein passendes Wort: Denkmalschutz. Nur welches Denkmal wird dort geschützt…? Man ist umgeben von Akademikern, Pensionisten und Besserwissern, wie sie im Buche stehen. Alle zwischen 70 und 80 Jahre alt. Und die erzählen einem im Brustton der Überzeugung, dass sie Habeck als Bundeskanzler wollen - Scholz ist nicht hart genug, die Dinge durchzuziehen, die durchgezogen werden müssen, und moralisch angreifbar (da haben sie wohl recht). Annalena hat sich wirklich sehr gut in ihre Rolle gefunden. Und Deutschland ist eigentlich das einzige Land auf der Welt (!), das eine werteorientierte Außenpolitik und den anderen diesbezüglich mal eine Ansage macht. Putin ist der größte Verbrecher seit Hitler. Und Amerika natürlich auch böse. Feinstaub ist der Killer Nr. 1. Und wenn jetzt die Welt bald 50 Grad heiss sein wird, dann bricht die Gesellschaft zusammen, etc pp. 

Man weiss nicht, wo man anfangen soll. Man weiss auch - und erlebt - dass, wenn man die Grenze des Sagbaren überschreitet, einem ganz einfach demonstrativ nicht mehr zugehört wird… Das Gesicht wird abgewendet. Die Ohren zugehalten. Wirklich. Ende. Das fängt in etwa da an, dass man sagt, die AfD sei ein Unfall der Geschichte, aber 20% der Bevölkerung stünden wohl dahinter, und da müsse man doch mal hellhörig… NEIN. Das muss man nicht. Das seien unverschämte Nazis. Deutschland darf jetzt die Zeit nicht verpassen. Ich müsse im 21. Jahrhundert ankommen. Weg von Industrie. Hinzu „Digitalem“ (was auch immer das bedeutet…) Etc pp. Ende. Kirche… Darf man machen, wenn man etwas für die Armen tut und "keine Vorschriften macht". Aber ansonsten: Geht gar nicht. Deutschland ist ein laizistischer Staat, muss man wissen. Die Bischöfe bekommen alle 50 Millionen Euro. Denen geht es nur um’s Geld (womit sie auch nicht ganz unrecht haben). Aber wem geht nicht darum…? Also nicht der jetzigen Regierung. Die sei für Lobbying am wenigsten angreifbar (in der deutschen Geschichte). Endlich mal Idealisten… Trotzdem Ratlosigkeit, wen man auf Stadt-Ebene jetzt wählen kann. Doch den CDU-Kandidaten Wegner hasst man unisono. Also muss man strategisch grün wählen, damit die super Politik auf nationaler Ebene weitergeführt werden kann. Das alles in einem Haus mit 160-250 Quadratmeter-MIET-Wohnungen, wo die Herrschaften sicher und warm und ohne jegliche Ausländerberührung (gut, ein 80-jähriger Franzose wird geduldet) leben. Zur Miete eben. Keine Verantwortung. Einfach genießen, richtig urteilen und das Richtige sagen...

Wirklich. Ich will das nicht ausdehnen hier. Aber will sagen: Da ist eine Bewegung an der Macht, der sich das alte Bildungsbürgertum scheinbar vollkommen unterworfen hat. Im Brustton moralischer Überzeugung. Menschen, die wirklich alles gekauft haben, was die letzten Jahre so an „Wissenschaft" und „Wahrheit“ hergeben. Da ist eine Überzeugung und ein Wille, Leute außerhalb dieses Spektrums niederzumachen / zu canceln, der intensiv ist - wobei ich das diplomatisch, persönlich und mit Hinweisen auf ganz einfache bescheidene persönliche Erfahrung entschärfen konnte… Wir sind nicht als Feinde geschieden. Es war sogar spannend. Aber ich habe gesehen, dass da ganz lange ganz viel verschlafen wurde. Da sind Milieus in der „Bewegung“, die eigentlich alles Interesse daran hätten, dass unser alter Staat weiterlebt. Aber an und für sich ist man moralisch ganz sicher auf einem neuen Weg. Und der Weg geht halt in "eine neue Zeit". Dem kann man sich nicht verweigern. Und ich soll mich da besser fügen. Manchmal denke ich, ich sitze dann in einer Zeitmaschine… Und in einer Welt, in der es Christus überhaupt nicht gibt. Es gibt nur die Altbauwohnung...

Für die Erfahrung bin ich sehr dankbar. Denn sie zeigt mir, dass wir kurzfristig verloren haben und wirklich eine Agenda 2035 oder 2040 brauchen. So lange wird es dauern, bis die Jungen herangewachsen sind. Wenn wir nicht vorher mal wieder in der russischen Tiefe (oder wie man mir sagte durch die Atomwaffen dieses Verbrechers in Moskau) umkommen. Mann o Mann… 


Zieht Euch warm an. Und packt Essen ein, das lange hält.

Friday, January 13, 2023

Die Wunden der deutschen Seele

Die Wunden der deutschen Seele und ihre Gründe sind zahlreich. Lassen Sie mich kurz einige der wichtigsten aufzählen...

1) An erster Stelle - und bei weitem der größte Grund für unsere Übel - ist unser philosophischer Irrtum und die theologische Spaltung, die Deutschland verursacht hat. Unser Stolz, der uns unruhig und ungeduldig gemacht hat (wenn auch oft mit gutem Willen und in guter Absicht), hat uns ungehorsam gegenüber der geistlichen Autorität gemacht und die "Reformation" verursacht. Diese "Reformation", die in weiten Teilen eine "Deformation" war, hat es Subjektivismus und Idealismus erlaubt, Amok zu laufen - und immer wieder Ideen gegen Realität und Vernunft zu verfolgen. 

Ich halte dies für die Hauptursache der deutschen Ängste, Schwächen und Niederlagen (obwohl es einige große technische Errungenschaften ermöglicht hat). Großer Wille, der nicht durch Gehorsam, Geduld, Mäßigung - kurz: Realität - gemildert wird. Unser Subjektivismus und Relativismus ist ein schreckliches Erbe. Er hat unsere Völker voneinander und die Deutschen von ihren westlichen Brüdern getrennt. Deutschland wurde zu einem großen Teil von der durchaus heilenden, mäßigenden und aufklärenden Wirkung der Römischen Kirche (und von den Völkern im Süden und Westen) abgeschnitten - und umgekehrt... Die Kirche und Deutschland sind beide ärmer aus diesem Grund. 

Ohne diese Tragödie kein Dreißigjähriger Krieg, der die Grundlage für Säkularisierung, politische Zersplitterung und die ständige Einmischung Frankreichs, Dänemarks / Schwedens und Großbritanniens in unsere Geschichte bildete. Dies ist das geistige Erbe, das durch die Realität und den Realismus, d.h. den authentischen Glauben, geheilt werden muss. Ich sehe keine Hoffnung ohne oder neben ihm.

2) Unsere geistig-philosophische Verwirrung hat auch ein Vakuum an der Spitze unserer Hierarchie der Autoritäten hinterlassen - dort, wo Staat und Kirche sich normalerweise die Waage halten würden. In Deutschland hat der "Staat" die alleinige Herrschaft über die Launen der Menschen übernommen und ist zu "Vater Staat" geworden - zum Geber und Hüter aller Güter, insbesondere der Sicherheit (und der "erlaubten Freiheiten"). Das ist falsch und ein Übel, das direkt aus der Zeit der Reformation stammt, wo Fürsten sich - natürlich zum "Schutz der guten Sache" - auf den Thron Christi (und seines zeitlichen Diakons, Petrus) gesetzt haben. Deutschland leidet jetzt unter zu viel Staat - einem eben nicht durch Dualität moderierten "Machtmonopol", das sich letztlich durch seine eigenen Komplexitäten, Widersprüche und vermeintlichen Kompetenzen selbst zerstört.

3) Ein weiterer Knackpunkt in diesem geistigen Durcheinander ist natürlich der hedonistische Materialismus, der jetzt in Deutschland herrscht (mit all dem schlechten Gewissen und dem "Gefühl der Sinnlosigkeit", das er mit sich bringt). Vielleicht wurde er von den Siegern des Zweiten Weltkriegs gefördert. Aber er war schon seit Jahrzehnten, vielleicht Jahrhunderten, in einer großen Zahl von Menschen (innerhalb und außerhalb Deutschlands) verankert. Nur die technischen Möglichkeiten waren noch nicht da. Hedonismus und Materialismus haben in der Philosophie der sexuellen Revolution einen großen Verbündeten gefunden. J.D. Unwin, der große britische Ethnologe, wies nach, dass es drei Generationen braucht, bis ein Volk seinen Verstand verliert - vom Verlust der vorehelichen Keuschheit über den Verlust des Glaubens an einen rationalen Gott bis zum Verlust der Vernunft selbst. Dieses Drama wickelt sich jetzt ab. Es hat die Menschen dazu gebracht, ihre eigenen Kinder zu ermorden und damit letztlich sozialen und kulturellen Selbstmord zu begehen. Solange wir nicht umkehren und von diesem holocaustischen Weg abkommen, ist keine Rettung möglich.

Diese drei Entwicklungen allein reichen aus, um jede Nation zu ertränken - und sie ertränken die deutsche Nation. Ich kämpfe für die Freiheit von diesen Irrtümern. Nur die Kirche und der wahre, ganze, Katholische und Apostolische Glaube können Deutschland und in der Tat Europa (und die Welt) wiederherstellen. Alle Anstrengungen müssen unternommen werden, um diese Wiedergeburt zu fördern.

Lassen Sie mich nun - der Vollständigkeit halber - drei historische Tatsachen erwähnen, die in unserer Situation eine Rolle spielen - und nur eine davon ist die manipulative Einmischung durch ausländische Mächte. Es ist jedoch die geringste, soweit ich das beurteilen kann - und selbst empfinde.

1) Basierend auf - oder besser "ausgestattet" mit - dieser Art von subjektiver ("wilder") Willenskraft, Ideen gegen die Realität und die Vernunft zu verfolgen, haben die Deutschen einige unglaubliche Dinge gebaut - und tatsächlich auf einer Mikroebene herausgefunden, dass die Realität verändert werden KANN. Auf der Mikroebene. Aber nicht auf der Makroebene. Wir haben eine Reihe von schlechten, faulen oder verrückten, Träumern oder schier Verrückten zu Häuptlingen, Kaisern oder Führern gewählt (oder vorgesetzt bekommen). Vom Kaiser bis zum Führer, von Merkel bis zur aktuellen Muppets-Show - diese Art von furchtbarer Führung hat uns immer wieder in den Abgrund gestürzt. DAS - und unsere Fähigkeit, uns in Fehler hinein zu täuschen ("große Ideen" von "Blitzkrieg gegen Russland" bis "Energiewende") - hat zu historischen Verletzungen, Amputationen, Verlust von unzähligen Menschenleben, Häusern, Wohlstand geführt... Wir sind deswegen ein verhältnismäßig armes Land, weil Idioten und Narren uns nach Russland geführt haben - nicht einmal, nicht zweimal... sondern jetzt möglicherweise WIEDER (!). DIES ist unglaublich. Wirklich! Millionen Tote. Millionen Verwundete, Verletzte, Verstümmelte, Getötete, verlorene Leben, begangene Verbrechen und Morde, verstümmelte Gewissen zahlloser Männer und Frauen, Deutsche Heimat verloren an die sowjetische Barbarei. Hunderttausende deutscher Juden und guter, kreativer und produktiver Menschen getötet oder vertrieben. Das ist eine gewaltige Schuld, die nicht nur von Ausländern eingefordert wird - sondern vom deutschen Gewissen ALLEN Opfern - auch den deutschen - gegenüber. Am deutlichsten tritt es darin zu Tage, dass wir uns selber und unserer eigenen Führung nicht trauen... Weil diese, unsere eigene Führung UNS im Stich gelassen hat. Uns, das deutsche Volk (ohne dabei zunächst an Polen, Franzosen, Holländer, Juden oder andere zu denken). Es waren deutsche Jungs, die vier Jahre lang in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs starben, und dann noch einmal in den eisigen Steppen Russlands. Es war unsere eigene Führung, die den Frieden nicht gewollt und nicht erreicht hat. Wieder und wieder, während sie hoffnungslose Kriege fortsetzte und unrealistische Ziele verfolgte. Schande über sie. Und dafür - für solche Arroganz, Dummheit und Bosheit schämen wir uns.  

Diese Dämonen wurden aus vielen Seelen und Stammbäumen weder 1918/19 noch 1945ff. Der deutsche Mann hat seine Autorität und sein Ansehen als Krieger und Führer verloren. Söhne (und Ehefrauen und Töchter) folgen nicht Männern, die inkompetenten, bösen Männern in historische Niederlagen folgten (es sei denn, sie taten etwas Selbstloses und Heroisches - und erfolgreich). Und das hat nichts damit zu tun, dass die Allierten dies nach 1945 gefördert haben, sondern weil es nach menschlichem Ermessen - und nach Gottes Ermessen - richtig und gerecht ist. 

Die Zerstörung der Familien hat sich mit den Angriffen gegen das Leben und die Sexualität fortgesetzt und beschleunigt: Abtreibung, Scheidung und Empfängnisverhütung sind weit verbreitet. Noch einmal: Die Selbstauslöschung ist das, was Deutschland (und die meisten anderen ehemaligen christlichen und kommunistischen Nationen) plagt - nicht eine Fremdkontrolle, von der man sich nur "befreien" muss. 

2) Hinzu kommen die konkreten Folgen / Traumata der Verbrechen, die während oder unmittelbar nach dem Krieg an Deutschen begangen wurden. Deutsche Menschen wurden getötet - tief in der Fremde - aber auch in der Heimat und bis 1946. Unsere Identität wurde zerstört, als unsere Städte in Schutt und Asche gebombt wurden oder im Häuserkampf. Unsere Nation verlor ihre historischen Gebiete im Osten, 1/3 des Landes, 12 Millionen Menschen verloren ihre Heimat und große Teile ihrer Identität, eine Million wurde getötet und mehr als eine Million vergewaltigt... So groß ist die Wut des Krieges, den letztlich Deutschland begonnen hat (wenn auch nicht allein verursacht). Alle Verbrechen, die die Alliierten/Sowjets begangen haben, wurden zuerst von Deutschen "versucht". Die Bombardierung von Städten, die Vertreibungen, die Zwangsarbeit... All das wurde in deutschen Labors umgesetzt - und wäre im großen Stil angewendet worden, wenn Deutschland die Mittel, die Zeit oder die Planung dafür gehabt hätte. Das alles ist daher keine Entschuldigung. Es ist nur nüchterne Beschreibung was passierte. Und was passierte hat Folgen bis heute. Es gibt in vielen Familien tiefe Wunden. Und die müssen anerkannt und getröstet werden. 

3) Nach all dem, was meiner Meinung nach etwa 90 % der Gründe für unsere Krise ausmacht, gab es absichtliche Aktionen der Alliierten, um die deutsche Seele und Identität nach 1945 weiter zu stören. Nun wurden diese Maßnahmen von der deutschen Gesellschaft und den Eliten teilweise begrüßt - aus vielen Gründen, einer davon war, dass sie darin eine Möglichkeit sahen, andere Ursachen - wie unseren Separatismus und unsere Zerrissenheit - zu beheben. Ob dies ein Erfolg war, oder ob die Umerziehung irgendetwas Gutes bewirkte, weiß ich nicht. Ich denke, es ist eine relevante Frage und eine, die ins Bewusstsein gehoben werden muss - insbesondere angesichts der Tatsache, dass die amerikanische Außenpolitik Deutschland derzeit nur als einen Vasallen sieht (wozu wir viel beigetragen haben) und uns ohne Mitleid auch opfern würde. 

Ich weiß noch nicht, was ich von all dem halten soll. Eines weiß ich aber sicher: Wir werden uns an Gott wenden müssen. Das deutsche Volk fürchtete früher nichts außer Gott. Jetzt fürchten sie alles außer Gott. Das muss sich ändern. Und dazu will ich beitragen.