Monday, August 20, 2007

Kietz-Salon mit Professor Twomey

Moraltheologie: Systematische Reflektion wie man sich verhalten soll.

Moraltheogie ist spekulativ.

Praktische vs spekulative Vernunft.

Krise der Moraltheologie. (Aber nie vergessen: Im Chinesischen besteht das Wort Krise aus zwei Schriftzeichen: Gefahr und Gelegenheit!)

Legalismus vs Tugendethik

Moral nach Kant: Pflichtsache
Tugendethik: Sinnsache

Im Katholischen hatte der Legalismus den Grund, dass Ziel der Moraltheologie im 19./20. JH die Beichtväterausbildung, d h Fokus auf die Sünde in vielen Einzelfällen, war. Daraus entwickelte sich dann die Kasuistik. Gott folglich als Gesetzgeber, der Beichtvater quasi als Exekutive.

Wichtige Fragen:
Wozu Moral? Wozu das Leben?
Wer ist Gott? Wer ist der Mensch?

Wer fragt führt. Wer fragt gewinnt.

Tugenden sind die Fähigkeiten, um wirklich Mensch zu sein und zu werden.

Moral ist der Weg zur Glückseligkeit. Mensch sein, um Mensch zu werden.

Hinter den Kardinaltugenden (Angeln der Lebenstür: Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Maß) stehen die göttlichen Tugenden: Glaube, Hoffnung, Liebe

Gut sein, heisst nicht nur, das Gute tun, sondern auch die innere Zustimmung zum Guten.

Du musst nicht alles verstehen. Du sollst spontan, mit Deinem ganzen Wesen agieren.

Wichtig: Gemeinschaft & Tradition

Man muss lernen durch das Tun. Erst dann kommt die Reflektion. In der Aufklärung wurde dies umgedreht, bis letztlich die Praxis völlig verloren ging und durch die Spekulation ersetzt wurde.

Wille - Vernunft - Blut - Fleisch - Leidenschaft

Demut: Einer Autorität Glauben schenken. Den Mut haben, Wahrheit anzunehmen (auch im Bezug auf meinen Stand, meine Fähigkeit, mein Wissen).

Die Krise heute ist eine Krise der Demut, d h Folge unserer Fähigkeit, (aus ideologischen Gründen) sogar ganz offensichtliche Wahrheit anzuzweifeln.

Wir können - durch unser Urgewissen - auch die Autoritäten erkennen.

Wir Deutschen lehnen Autoritäten erst einmal ab. Warum? Luther oder Hitler?

Der Mensch ist geschaffen, um glücklich zu sein. Aber etwas im Menschen selber ist falsch. Die Erbsünde. Daher braucht der Mensch Hilfe dabei, gut zu sein: Gnade.

Gewissen: Immer persönlich - aber nicht individuell.

Die Vernunft und das Gewissen: Wir sind verständlich. Und Gott ist verständlich. Und das ist ein Thema für die Vernunft. Wir sind aber auch alle Mysterien. Und Gott ist Mysterium. Und das sind Themen für das Gewissen.

Das Gewissen ist da, um zu lernen und zu erkennen.

Anonymität zerstört das Gewissen.

Die Dogmen sind auf dem Urgewissen des Papstes als Stellvertreter Christi und der Kirche gegründet.

Ohne Moral keine Gesellschaft... Als Ersatz hat man dann Leitlinien. Und anstelle des persönlichen Gewissens, Ethikkommissionen, die für alle die Regeln per Abstimmung und Gruppenproporz festlegen.

Das Gewissen ist das, was Persönlichkeit ausmacht.

Das Gewissen ist das Auge der Seele. Ist Dein Auge rein, dann ist Dein ganzer Leib im Licht... So ist es mit Gewissen und Seele auch.

Gewissen ist nicht ein subjektiver Richter. Es ist ein Sinnesorgan für die Normen. Nicht Legislative sondern Judikative.

Das Urgewissen hat jeder.

Die zehn Gebote sind keine Regeln / Gesetze. Es sind Bau- / Funktionsprinzipien. Gebote so wie auch Essen, Schlafen, Trinken keine Gesetze sondern in uns angelegte Funktionsbedingungen sind.

Das Gewissen forscht.

Gott ist nicht willkürlich. Er ist nicht Wille. Er ist Vernunft. Die Vernunft der Liebe. Das heisst nachvollziehbar, erkennbar. Und Er hat sich entschieden. Diese Entscheidung ist und offenbart. Auf sie ist Verlass. Gott wird Seinen Willen nicht ändern, da Er gut ist, Seine Entscheidung die bestmögliche ist, eine Veränderung mithin nur eine Veschlechterung bringen könnte und Gott wegen Seiner Güte diese nicht verursachen würde.

Sola fide - sola gratia... Aber: Wo ist der Nachweis?

Im 19. JH Reduktion der Objektivität auf die Naturwissenschaft.

Unglück ist Folge, aber nicht Strafe für die Sünde.

Unsere Natur als gemeinschaftsbildende Menschen entspricht der Einheit der Dreifaltigkeit. Deswegen sind Ehe und Eucharistie auch so wichtig.

Regeln muss man ändern, wenn sie stören.

Die Wahrheit wird immer von Zeugen bewahrt.

In der Ehe wird man spontan tugendhaft.

Wir sind heute zu sehr durch den Kopf geleitet. Und diese Köpfe sind zunehmend leer.

Liebe Gott und den Nächsten. Nicht: Die ganze Welt... Den Nächsten zu lieben ist das Schwerste.

Auch das Hören auf das Gewissen muss geübt werden.

Es gibt Wahrheit - Skandal
Wir können sie erkennen - Überraschung
Wir können sie tun - Fang an!

Sich selber ernst nehmen...

Gewissensprüfung: Controlling der Seele im Hinblick auf das Ziel: Ewiges Leben.

Die große Entdeckung der Tugendlehre ist das Gefühl und somit eine Erweiterung des Vernunftbegriffs (Gefühl und Intuition als spontane Elemente, Glaube und Erfahrung als tragende Elemente, Verstand als prüfendes Element).

Intellektuelle verirren sich oft in den Gedanken.

Lerne zu betrachten und Du lernst zu sehen.

Glückseligkeit? Die Seligpreisungen!

Wie willst Du denn ohne Glauben das Glück finden?

Die Kirche soll die Freude in die Welt bringen, die Gott uns schenken will.

Die Zeit heute rebelliert doch eigentlich gar nicht mehr. Die Menschen meinen zwar, sie rebellierten. Sie wissen aber nichts darüber, wogegen sie eigentlich rebellieren (oder laut political correctness rebellieren sollten). Und so wird ihre Rebellion leer und steril. Und irgendwann sooo müde.

Die geknickten Halme sind tragende Säulen bei uns.

Dem Bösen entschlossen entgegentreten. Jeder seinen eigenen (kleinen) Frontabschnitt.

Handle immer so, dass der Glaube an das Gute im anderen gestärkt wird. Das ist der wahre kategorische Imperativ.

Männlichkeit der Tugend.

Vor die Tugend haben die Götter Schweiß gestellt.

Tut das Gute. Weil es sich lohnt. Weil es kostet. Aber ohne Gott geht es nicht.

Das Tabu brechen. Über Dinge sprechen. Gott und Teufel, Gut und Böse an's Licht, in's Bewußtsein zu bringen.

Gott braucht nicht zu zaubern. Er ist der Herr. Und Er ändert auch nicht ständig seine Meinung / Seinen Willen. Alles ist sofort das Beste. Warum sollte Er es sich später anders (schlechter, denn besser geht ja nicht) überlegen...?

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